Wo früher noch der Mensch und seine Heilung im Mittelpunkt standen, steht heute der Profit. [und] die Auswirkungen sind alarmierend!
AG Ökonomisierung
ÖKONOMISIERUNG IM GESUNDHEITSWESEN
Dass die zunehmende Kommerzialisierung auch vor dem Gesundheitswesen keinen Halt macht, verwundert nicht. Doch die Auswirkungen sind alarmierend! Nicht nur für die Patient*innen, sondern auch für alle im Gesundheitswesen tätigen Menschen. Ärzt*innen und Pfleger*innen arbeiten am Rande ihrer Kapazitäten, müssen falsche, aber sich wirtschaftlich rentierende Indikationen und Diagnosen stellen und haben kaum Zeit für Zwischenmenschliches. Unter der hohen Arbeitsverdichtung leiden vor allem auch Menschen die ohnehin schon rassistische, ableistische, klassistische oder andere Diskriminierungen erfahren. Deren adäquate Versorgung erfordert oft mehr Zuwendung, welche in einem von wirtschaftlichen Zwängen bestimmten Gesundheitssystem keinen Platz finden. Gute wissenschaftliche Praxis und gewissenhaftes Handeln können unter diesen Umständen nicht umgesetzt werden.
Auch im Studium zeigt sich dieser Konflikt, in dem teilweise durch kommerzielle Interessen verzerrte Fakten über Behandlungsmöglichkeiten gelehrt werden und ethische Aspekte von Forschung eine untergeordnete Rolle spielen. Als angehende Mediziner*innen wollen wir genauer hinschauen, um das aktuelle System und unsere (zukünftige) Rolle darin kritisch zu hinterfragen und uns für Veränderungen stark zu machen.
Wir treten ein für eine bedarfsgerechte Versorgung für jede*n, die Abschaffung des Fallpauschalensystems (DRG) und eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen, insbesondere in der Pflege. Wir wollen festhalten an unserer ursprünglichen Motivation, den Menschen in den Fokus zu rücken, und wollen Medizin (wieder) solidarisch denken.