Im Jahr 2018 lebte in Deutschland knapp jede fünfte Person an der Schwelle zur Armut.
AG Ökonomisierung
Zusammenhang von Armut und Gesundheit
Im Jahr 2018 lebte in Deutschland knapp jede fünfte Person an der Schwelle zur Armut. Das bedeutet nicht nur, dass diese Menschen im Schnitt 60% oder weniger des durchschnittlichen Einkommens verdienten, Armut bedeutet auch immer eine soziokulturelle Verarmung, die eine Teilhabe an der Lebensweise des Landes unmöglich macht. So verwundert es nicht, dass sich die Auswirkungen von Armut auch in einer schlechteren Gesundheit, ungesünderen Lebensweise und verkürzter Lebenserwartung abzeichnen. Konsequenz ist eine Ungleichheit in Morbidität und Mortalität.
Wir fordern deshalb eine Gesundheit, die jedem und jeder zugänglich und nicht an die finanziellen Mittel der einzelnen Person geknüpft ist. Wir berufen uns dafür auf Artikel zwei des Grundgesetzes, welcher das „Recht auf körperliche Unversehrtheit“ vorsieht. Wir fordern eine Übernahme der Kosten für alles medizinisch Notwendige durch Krankenversicherungsleistungen sowie eine Grundsicherung für bedürftige Personen ohne Krankenversicherung (dies betrifft zum Beispiel Asylsuchende in den ersten 15 Monaten ihres Aufenthalts oder Menschen auf der Flucht, Wohnungslose..). Des Weiteren kritisieren wir den knapp bemessenen Sozialhilfe-/Arbeitslosengeld II-Satz, da dieser keine gesundheitsfördernde Lebensweise sicherstellen kann.
Als angehende Mediziner*innen möchten wir auf die Verflechtung von Armut und Gesundheit aufmerksam machen. Deshalb fordern wir in Bezug auf den Artikel 12 des UN-Sozialpakts, dass eine gute Gesundheitsversorgung weltweit als Menschenrecht anerkannt und verwirklicht wird.